Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit erzielt
Anfang Juni publizierte SFS den
Sustainability Report 2021 gemäss den international gültigen Richtlinien der GRI-Standards (Option «Kern»). Trotz dem herausfordernden Umfeld im Geschäftsjahr 2021 gelang es, bei den ambitionierten Zielsetzungen weitere wichtige Fortschritte zu erreichen, wie z. B. die Reduktion der Berufsunfälle um –12.8% oder die Senkung der CO2-Emissionen um –11.9% («Like-to-Like»-Betrachtung).
SFS möchte den Anteil an selbst produzierter elektrischer Energie ausbauen und plant deshalb, eine Windenergieanlage auf dem Firmengelände am Standort Heerbrugg (Schweiz) zu errichten. Durch den Bau dieser Anlage können ca. 10% des eigenen Strombedarfs in der Schweiz selbst erzeugt werden. Bereits heute werden rund 10% des Strombedarfs in der Schweiz mit existierenden Photovoltaikanlagen abgedeckt. Zukünftig geplante zusätzliche Photovoltaikanlagen bieten Potenzial für weitere ca. 10%. Somit könnten zukünftig rund 30% des eigenen Strombedarfs in der Schweiz selbst produziert werden. Auch an den Standorten ausserhalb der Schweiz wurden grosse Anstrengungen zum Zubau von Photovoltaikmodulen unternommen, wie beispielsweise in Nantong (China) oder Johor Bahru (Malaysia).
Stabile Finanzierung der Hoffmann-Transaktion
Zur teilweisen Finanzierung des Kaufpreises hatten die Aktionärinnen und Aktionäre der SFS Group an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 31. Januar 2022 dem Antrag zur Schaffung von genehmigtem Kapital im Umfang von höchstens CHF 160’000 (entspricht höchstens 1’600’000 Aktien) zugestimmt. Am Vollzugstag wurde sodann ein Teil des Kaufpreises in Form von 1’400’000 neu geschaffenen und 200’000 bestehenden Aktien entrichtet. Das ausgegebene Aktienkapital der SFS Group AG beträgt neu CHF 3’890’000 und ist eingeteilt in 38’900’000 Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0.10. Das neu geschaffene Aktienkapital wurde in Form einer Kapitaleinlage ausgewiesen. So kann in Zukunft jeweils ein Teil der Dividenden frei von Verrechnungs- und Einkommenssteuern an in der Schweiz ansässige Privatpersonen ausgeschüttet werden. Die gesamte so nutzbare Kapitaleinlagereserve beträgt rund CHF 165 Mio.
Per 18. Mai 2022 erfolgte die erfolgreiche Platzierung zweier festverzinslicher Anleihen mit Laufzeiten von drei (CHF 250 Mio.) und fünf Jahren (CHF 150 Mio.), die am 8. Juni 2022 liberiert wurden. Der jährliche Zinscoupon der beiden Anleihen liegt bei 1.00% respektive 1.45%. Der Erlös der Platzierung dient der Refinanzierung der Hoffmann-Transaktion. SFS erhielt das gute Rating «BBB+» von der Zürcher Kantonalbank und der Credit Suisse (Ausblick «Stabil»).
Ausblick: Weiterhin hohe Flexibilität erfordert
Die weitere wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Semester 2022 ist von hoher Unsicherheit gekennzeichnet: Geopolitische Spannungen, der Krieg in der Ukraine, ein drohender Energiemangel in Europa, anhaltende Verwerfungen in den Lieferketten und fortwährende Beeinträchtigungen durch die COVID-19-Pandemie beeinflussen die globale Wirtschaft zunehmend. Die damit einhergehende hohe Inflation wirkt sich in Form von steigenden Preisen und Kosten negativ auf Konsumenten und Lieferketten aus.
Vor diesem Hintergrund erwartet SFS für das zweite Halbjahr 2022 eine Verlangsamung der Geschäftsaktivitäten. SFS rechnet für das Gesamtjahr – vor Konsolidierung von Hoffmann – unverändert mit einem Umsatzwachstum von 3–6%, obwohl sich die Unsicherheiten im Verlauf des Geschäftsjahres erhöht haben. Zusätzlich wird aus der Konsolidierung von Hoffmann für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzeffekt von CHF 720–770 Mio. erwartet (acht Monate Konsolidierung im Jahr 2022). Für die gesamte SFS Group, inklusive Hoffmann, wird aufgrund von Mixverschiebungen durch die Akquisition von Hoffmann eine normalisierte EBIT-Marge von 12–15% erwartet. Dies unter der Annahme keiner substantiellen Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds oder verschärfter pandemie-bedingter Einschränkungen.
Aufgrund der strategisch internationalen Positionierung des Segments D&L und der daraus folgenden Mixverschiebung überarbeitet SFS den mittelfristigen Ausblick. Während das Umsatzwachstumsziel des gesamten Unternehmens unverändert bei 3–6% liegt, wird das Zielband der normalisierten EBIT-Marge neu auf 12–15% festgelegt.
Link zum Halbjahresbericht 2022