Ertragskraft durch Mixeffekte und Auslastungsschwankungen gekennzeichnet
Die Mixeffekte auf der Umsatzseite mit unterschiedlichen Wachstums- und EBIT-Beiträgen hatten Auswirkungen auf die Ertragskraft von SFS. Zusätzlich belasteten Produktivitätseinbussen aufgrund von nachfragebedingten Auslastungsschwankungen das Ergebnis. SFS erarbeitete einen normalisierten EBIT von CHF 109.2 Mio. Dies entspricht einer normalisierten EBIT-Marge von 12.6% (Vj. 13.6%). Zur Sicherung und Stärkung der Profitabilität wurden umfassende Massnahmen ergriffen.
Das ausgewiesene Halbjahresergebnis wurde zusätzlich durch die erwarteten Einmaleffekte beeinflusst. Auf der positiven Seite stand der Buchgewinn aus dem Verkauf einer Liegenschaft in der Schweiz. Negativ wirkten sich Kosten im Zusammenhang mit dem Umzug an den neuen Standort in Nantong (China) aus. Die beiden Effekte führten im ersten Halbjahr netto zu einer Belastung von rund CHF 3.7 Mio. Der ausgewiesene EBIT betrug CHF 105.5 Mio.
Im ersten Halbjahr 2019 erwirtschaftete die SFS Group einen Konzerngewinn von CHF 88.6 Mio. (Vj. CHF 88.9 Mio.). Das Ergebnis wurde aufgrund der Steuerreform in der Schweiz positiv beeinflusst, was den negativen Einmaleffekt (netto) auf Stufe Konzerngewinn praktisch wieder kompensierte.
Investitionen zur Realisierung von Neuprojekten getätigt
In der Berichtsperiode investierte SFS CHF 56.4 Mio. oder 6.5% des Umsatzes in Gebäude und Anlagen. Wichtigster Investitionstreiber war die Realisierung von Neuprojekten. Für das zweite Halbjahr erwartet SFS eine leicht höhere Investitionstätigkeit und geht für das gesamte Geschäftsjahr von Investitionen in Höhe von 6–7% des Nettoumsatzes aus.
Engineered Components: Herausfordernde Märkte und attraktive Neuprojekte
Die Umsatzentwicklung des Segments Engineered Components war von der herausfordernden Situation in den Absatzmärkten Automotive und Electronics geprägt. Der Rückgang ist auf die generell tiefere Marktnachfrage nach Kundenprodukten und einen starken Basiseffekt zurückzuführen. Die Position bei den Kunden ist unverändert solide. Dies kam vor allem mit dem Gewinn von attraktiven Neuprojekten zum Ausdruck. Die Division Industrial entwickelte sich trotz der Rückkehr zu einem Wachstum im Bereich Aircraft insgesamt leicht negativ. Der Division Medical gelang es, die dynamische Wachstumsentwicklung fortzusetzen und weiter zu stärken. Vor diesem Hintergrund realisierte das Segment Engineered Components einen Umsatz von CHF 454.2 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 4.0% gegenüber der Vorjahresperiode, wobei die Währungen den Rückgang mit –0.4% belasteten.
Das Segment erwirtschaftete einen normalisierten EBIT von CHF 73.9 Mio. Dies entspricht einer normalisierten EBIT-Marge von 16.1% (Vj. 17.6%). Der Rückgang der Ertragskraft wurde durch Mixeffekte und nachfragebedingte Auslastungsschwankungen gekennzeichnet. Zur Kompensation der tieferen Auslastung wurden Massnahmen ergriffen, welche sich ab dem zweiten Halbjahr positiv auf das Ergebnis auswirken werden. Für das zweite Halbjahr erwartet das Segment eine leichte Erholung der Geschäftsentwicklung.
Fastening Systems: Marktposition in USA gestärkt
Das Segment Fastening Systems zeigte in seinen beiden Divisionen eine unterschiedliche Entwicklung. Die Division Construction, die Kunden aus der Bauindustrie bedient, profitierte von einem stabilen Marktumfeld. Durch die Akquisition von TFC, einem führenden Anbieter von Befestigern und weiteren Produkten, erweiterte die Division Construction den Markt- und Kundenzugang in den USA substanziell. Im Gegensatz dazu erlebte die Division Riveting, die primär auf Kunden aus der Automobilbranche sowie generell industrielle Aktivitäten in Europa ausgerichtet ist, in einem anspruchsvollen Marktumfeld eine deutliche Abschwächung der Nachfrage.
Insgesamt lag der Segmentumsatz mit CHF 248.3 Mio. um 16.6% über der Vorjahresperiode. Die positiven Konsolidierungseffekte aufgrund der Beteiligung an HECO und der Übernahme von TFC (Konsolidierung seit 1. April 2019) waren dabei ein starker Wachstumstreiber und steuerten 20.4% zum Umsatzergebnis bei. Auf vergleichbarer Basis entwickelte sich das Geschäft leicht negativ (–1.8%) und wurde von negativen Währungseffekten (–2.0%) belastet. Der EBIT lag mit CHF 24.0 Mio. um 15.5% über dem Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge erreichte das Vorjahresniveau von 9.4% des Nettoumsatzes. Das Segment geht für das zweite Semester insgesamt von einer stabilen Entwicklung aus.
Distribution & Logistics: Kundenbasis erweitert
Das Segment D&L erweiterte, wie bereits in den Vorjahren, seine Kundenbasis kontinuierlich und realisierte ein leichtes organisches Wachstum von 0.3% auf dem starken Vorjahresniveau. Die Ausgliederung des Sicherheitsgeschäftes und die Währungseffekte belasteten die Entwicklung mit –2.9%. Der Umsatz betrug CHF 165.3 Mio. Innerhalb des Segments war die Entwicklung breit abgestützt. Insbesondere der Bereich Werkzeuge sowie die Absatzkanäle HandwerkStadt und e-Shop zeigten eine positive Entwicklung.
Der Trend aus dem Vorjahr wurde im ersten Halbjahr erfolgreich fortgeführt. Der normalisierte EBIT betrug CHF 13.3 Mio., was einer EBIT-Marge von 7.9% entspricht. Die Steigerung gegenüber der Vorjahresperiode betrug 70 Basispunkte. Die ausgewiesene EBIT-Marge von 10.8% wurde durch den Buchgewinn aus der Veräusserung einer Lagerhalle in der Schweiz zusätzlich beeinflusst. Für den weiteren Jahresverlauf erwartet das Segment eine Fortführung der Entwicklung.
Leicht positive Entwicklung erwartet
SFS geht davon aus, dass das volatile politische und wirtschaftliche Umfeld und insbesondere die Handelskonflikte im zweiten Semester anhalten werden. Vor diesem Hintergrund hat SFS ihre Annahmen überprüft und rechnet mit einer unsicheren Entwicklung der relevanten Märkte. Für das zweite Halbjahr 2019 erwartet die Gruppe entgegen den ursprünglichen Annahmen nur eine leichte Belebung der Geschäftsentwicklung. Diese wird durch den Hochlauf von Neuprojekten unterstützt.
SFS schätzt das Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2019 unter Einbezug der Akquisitionseffekte auf 3–6%. Unter diesen Voraussetzungen sowie keiner weiteren Verschärfung infolge der schwelenden Handelskonflikte geht SFS von einer normalisierten EBIT-Marge von rund 13% aus. Die Einmaleffekte, welche den EBIT im 1. Semester mit CHF 3.7 Mio. belastet haben, dürften in der zweiten Jahreshälfte nochmals einen höheren einstelligen Millionenbetrag erreichen.
Link zum Halbjahresbericht 2019